Technische Hilfeleistung

Unter der technischen Hilfeleistung (kurz: TH) versteht man die Hilfeleistung der Feuerwehr oder anderer Hilfsorganisationen bei Einsätzen, die kein Löschmittel benötigen, jedoch Sachschäden entstanden sind bzw. notfallmedizinische Hilfe erforderlich ist.

Darunter fallen zum Beispiel:

  • Patientengerechte Rettung
  • Bergung verunfallter Fahrzeuge
  • Tierrettung und Schutz der Öffentlichkeit vor Gefahren
  • Beseitigung und Vermeidung von Sturmschäden
  • Hilfeleistung bei Überschwemmungen
  • Hilfeleistungen im Katastrophenfall
  • Türöffnungen, falls anderweitiger Zutritt nicht möglich ist
  • Gefahrguteinsätze
  • Strahlenschutz
  • Beseitigung von Ölspuren, bei Gefährdung anderer Menschen

Tür- und Fensteröffnung im Notfall

Bei einem Wohnungsbrand oder zur Rettung einer verunfallten Person im Haushalt, muss sich die Feuerwehr schnell einen Zugang zur Wohnung durch die Eingangstür oder dem Fenster verschaffen. Damit wir eine Rettung schnellstmöglich gewährleisten können, üben wir die "Tür- und Fensteröffnung" mit unserem Halligan Tool und Fensteröffnungswerkzeug. Zusätzlich muss das Fenster in unterschiedlichen Etagen geöffnet werden. Durch die Höhe und körperliche Anstrengung, erhöht sich der Schwierigkeitsgrad. Hierbei ist natürlich der Unfallschutz sehr zu berücksichtigen. Eigensicherung steht immer an erster Stelle.

Rettung einer Person von eingebrochener Eisfläche

Die Rettung von eingebrochenen Personen auf Eisflächen stellt ein hohes Gefahrenpotenzial für die Retter dar, da sie ebenfalls einbrechen und in das eiskalte Wasser fallen können. Zusätzlich muss eine sehr schnelle Rettung der eingebrochen Person ausgeführt werden, da sich die Überlebenschancen mit jeder Minute drastisch verringern.

Je nach körperlicher Ausffassung der Person liegt die Überlebenschance bei max. 15 Minuten. Nach dieser Zeit wird eine Reanimation der Person nahezu unmöglich. Aus diesem Grund ist die Ausbildung ein wichtiger Bestandteil und muss regelmäßig durchgeführt werden, damit jeder Handgriff sitzt. Die Eigensicherung der Einsatzkräfte ist hierbei entscheidend.

Leider spielt das Wetter nicht immer ganz mit und stellt unregelmäßig Eisflächen zur Verfügung. Die Rettung kann jedoch auf dem festen Untergrund gut geübt werden.



Patientengerechte Rettung aus PKW

Bei der Patientengerechten Rettung aus Personenkraftwagen ist es wichtig die verunglückte Personen aus ihrer Zwangslage erschüttungsfrei und in kurzmöglichster Zeit einer intensivmedizinischen Betreuung in einem Krankenhaus zuzuführen.

Es gibt folgende Rettungsarten:

  • Sofortrettung (Crashrettung)
  • Schnelle Rettung
  • Schonende Rettung

Um die verunglückte Person zu befreien, wird das Fahrzeug mit Hilfe der hydraulischen Rettungsgeräte geöffnet.

 

Wir bilden regelmäßig unsere Kameraden und Kameradinnen in der patientengerechten Rettung aus einem PKW aus. Bei der Feuerwehr nimmt die technische Hilfeleistung den größten Teil der Einsätze ein. Aus diesem Grund wird dieser Bereich bei der Ausbildung immer wichtiger. Bei einem PKW-Unfall muss der verletzte und eingeklemmte Insasse schnell, aber schonend gerettet werden und dies muss in der Praxis ausführlich geübt werden.


Personenrettung aus Höhen

Personen können in unterschiedlicher Weise in eine Zwangslage geraten. Hier wurde trainiert, wie eine Person aus einer Höhe gerettet werden kann. Sollte die Person nicht in der Lage sein, selbstständig durch das Treppenhaus hinunter zu gehen, kann Sie mittels Trage oder Tragetuch, mit der Drehleiter, mit der Leiterrutsche oder dem Leiterhebel hinunter gebracht werden.  In regelmäßigen Abständen üben wir die Leiterrutsche und den Leiterhebel, da nicht immer eine Drehleiter oder das Tragetuch verwendet werden kann.

Personenrettung aus Tiefen und Schächten

Diese technische Hilfe stellt immer eine Herausforderung für die Einsatzkräfte dar. In den meisten Fällen müssen Personen aus beengten Verhältnissen gerettet werden. Sollte die Person unter einer Synkope (Ohnmacht) leiden, erschwert sich die Rettung, da sich die Person nicht bewegen kann. Wird diese Synkope durch Gase ausgelöst, muss die Rettung der Person unter schwerem Atemschutz erfolgen. Dies stellt eine zusätzliche Belastung und Herausforderung dar. Aus diesem Grund muss diese technische Hilfeleistung regelmäßig ausgebildet werden.