Freiwilligen Feuerwehr Groß Schoritz

Gründung und Geschichte

Der Einladung der damaligen Bürgermeisterin der Gemeinde Groß Schoritz, Frau Margarete Schünemann folgend, versammelten sich 33 männliche Bürger am 17. Februar 1957 aus Groß Schoritz, Dumsevitz, Silmenitz und Schabernack im Geburtshaus von Ernst- Moritz- Arndt.

Im Beisein der Bürgermeisterin, der Instrukteure der Kreisverwaltung und des Wirkungsbereiches, sowie einiger Kameraden der FF Garz, wurde nach eingehender Diskussion eine eigene Feuerwehr für die Gemeinde Groß Schoritz gegründet. Alle Anwesenden bekundeten die Bereitschaft zur Mitarbeit.

 

Damit war die FF Groß Schoritz aus der Taufe gehoben.

 

Es fanden sich drei Freiwillige die Leitung der Wehr zu übernehmen und aus der Bereitschaft von 33 Männern eine einsatzfähige Wehr zu machen.

Dies waren der Kamerad Erwin Mattke aus Dumsevitz, der für ca. 1½ Jahre die Wehrführung übernahm und seine beiden Stellvertreter die Kameraden Horst Krüger aus Dumsevitz und Werner Hoffmann aus Schabernack.

Im Jahr 1958 übernahm Kamerad Horst Krüger die Aufgabe des Wehrleiters, anfänglich kommissarisch und ab dem 20. Oktober 1959 durch Neuwahl bestätigt, bis zum Januar 2000. Damit hat Kamerad Horst Krüger über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren entscheidend zu der erfolgreichen Arbeit der FF Groß Schoritz beigetragen.

 

Um eine einsatzfähige Feuerwehr herzustellen wurde Material zur Brandbekämpfung benötigt. Als erstes wurden gebrauchte Geräte besorgt, die benachbarte Wehren nicht mehr benötigten. Das Problem der Unterbringung wurde anfänglich durch die Mithilfe des Bauern Hermann Hedke in Dumsevitz gelöst. Er stellte der jungen Feuerwehr einen Platz in seiner Scheune zur Verfügung. Der Transport der Geräte und Mannschaft zum Brandort musste per Pferdefuhrwerk organisiert werden. Wochenweise im Wechsel hatten so die Bauern in Dumsevitz „Fahrdienst“ bei der Feuerwehr zu leisten. Die Alarmierung erfolgte mit den hier ausgestellten Signalhörnern.

Kam es zum Einsatz, mussten die Pferde einspannt und der Wagen zur Scheune von Bauer Hedke gefahren werden. Dort musste der Wagen beladen werden und erst dann konnte man zum Einsatzort ausrücken. Dafür wurde viel Zeit benötigt, das befriedigte die Kameraden nicht.

 

Deshalb bauten sie im Jahre 1959 in eigener Initiative in Dumsevitz ein Gerätehaus. Dabei erhielten die Kameraden viel Hilfe und Unterstützung. Aus dem gleichen Jahr stammte ein gummibereifter Wagen, der bereits mit Technik und Material bestückt für den Einsatz bereitgehalten wurde.

In den sechziger Jahren wurde durch die LPG Groß Schoritz ein 5t–Transportwagen für die Feuerwehr zur Verfügung gestellt. Mit Sitzbänken bestückt, hatte die FF Groß Schoritz somit ihren ersten „Mannschafts- und Transportwagen“.

 

Mit der Übernahme der Ausrüstungsverantwortung für die Feuerwehren durch die Kreisverwaltung erhielt die FF Groß Schoritz im Jahre 1975 einen voll ausgestatteten, gebrauchten Tragkraftspritzenanhänger (TSA). Für eine gemeinsame Unterbringung des Transportwagens und des TSA im Gerätehaus, war nun das Gebäude zu klein. Wiederum in Eigenleistung der Bürger der Gemeinde und der Kameraden der Feuerwehr wurde aus diesem Grund das Gerätehaus durch einen Anbau vergrößert.

 

1978 war für unsere Kameraden ein sehr ereignisreiches Jahr, denn am 03. Oktober wurde ihnen ein neues Kleinlösch-fahrzeug, vom TYP Barkas B 1000 mit Schlauchhaspel-anhänger, durch Vertreter der Kreisverwaltung an die Gemeinde übergeben. Damit erreichte die Einsatzbereitschaft der Wehr eine neue Qualität.

Bis 1989/90 konnte bei den jährlich durch die Aufsichtsbehörde durchgeführten Kfz-Appellen jeweils die Note 1 erreicht werden. Sehr zur Freude der Wehrführung, aber ganz besonders der jeweils verantwortlichen Maschinisten.

Allerdings waren Technik und Fahrzeuge weit hinter dem üblichen Ausrüstungsstandart der Wehren in den alten Bundesländern zurückgeblieben. Davon konnten sich nach 1990 viele Wehrführer der Insel bei Begegnungen mit Wehren der Partnerstädte und -gemeinden überzeugen. Es fehlte jedoch nicht nur an Technik und Ausrüstung, sondern vor allem an den erforderlichen finanziellen Mitteln. Die Verantwortung für die Freiwilligen Feuerwehren, deren Ausstattung und Unterhaltung, liegt seit Beginn der 90ziger Jahre wieder in den Händen der Kommunen und jeder Bürger weiß um die finanziellen Sorgen und Nöte der Gemeinden.

 

Seit Mitte der 90ziger Jahre stand die Gemeinde Groß Schoritz vor der fast unlösbaren Aufgabe ca. 150 TDM für ein neues Feuerwehrfahrzeug aufbringen zu müssen. Erst Ende des Jahres 2000 waren die Bemühungen der Verantwortlichen von Erfolg gekrönt.

Am 11. Juni 2001 konnte ein „neues“ Löschfahrzeug vom Typ Mercedes Benz, ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) mit einem 500 l Wassertank und einer Hochdruckschnell-angriffseinrichtung in Empfang genommen werden.

Diese Anschaffung war nur möglich, da nicht auf ein werksneues Fahrzeug, sondern auf ein neu aufgebautes gebrauchtes Fahrzeug zurückgegriffen wurde. Im Endeffekt ließen sich dadurch die Anschaffungskosten auf die Hälfte reduzieren. Mit der Inbetriebnahme des neuen Löschfahrzeuges konnten die größten Probleme unserer Wehr, eine schnelle Löschwasser-bereitstellung und vor allem der sichere Transport der Einsatzkräfte vom Gerätehaus zur Einsatzstelle und zurück, einer Lösung zugeführt werden.

 

Eine ganz besondere Anschaffung konnten wir in 2009 realisieren. Durch zahlreiche Spenden und dem aktiven Einsatz unseres Geräte- und Jugendwartes, Kam. Robert Hanisch, war es möglich den dringend für die Arbeit der Jugendwehr, dem Transport der Feuerwehrleute zum Einsatz, sowie für den Feuerwehrkampfsport benötigten MTW zu beschaffen.

 

Die nächste Aufgabe war nun eine sichere Unterstellmöglichkeit für das Fahrzeug zu schaffen, da das vorhandene Gerätehaus für zwei Fahrzeuge zu klein war. Hier kam nur ein Garagenanbau in Frage. Viele Arbeitsstunden musste neben dem üblichen Feuerwehrdienst sowie den Trainingseinheiten für die Feuerwehrwettkämpfe geleistet werden.